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Kettensägenschein

Wann ist ein Kettensägeschein in NRW Pflicht?

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/ Es gibt für den Privatmann keine Pflicht einen Lehrgang zu machen. Jeder darf sich eine Kettensäge kaufen und dann damit in seinem Garten Bäume fällen – solange diese z.B. keinen Bestandsschutz nach der Ortssatzung genießen.Der „Kettensägenführerschein“ kann nur jedem empfohlen werden, wie auch die entsprechende Schutzbekleidung.

Ein Privatmann wird aber in die Pflicht genommen, wenn er als sogenannter „Selbstwerber“ im staatlichen und privaten Forst Sägearbeiten durchführen (Holz für den Eigengebrauch) möchte. Dem Förster ist es dienstlich untersagt jemanden mit einer Motorsäge im Wald arbeiten zu lassen – aus haftungsrechtlichen Gründen wird auch kein Privatwaldbesitzer dieses erlauben, da es mittlerweile Urteile gibt, die diese hinsichtlich Kosten und Folgekosten in die Haftung genommen haben, da sie einen Nichtkundigen gefährliche Arbeiten haben ausführen lassen und die Berufsgenossenschaften sich weigern für Unfälle aufzukommen, wenn der Sägende diesen Lehrgang nicht absolviert hatte.

Entsprechende Schutzkleidung (Sägeschutzhose, Sägehelm mit Gehör- und Gesichtsschutz, Sägeschutzschuhe) gebietet sich ohnehin aus eigenverantwortlichen Gründen, denn allein durch die Schutzhose gingen diese Verletzungen um 90 % zurück !

Dennoch sollte man sich nicht sofort bei jedem günstigen / billigen Lehrgang anmelden, um weitere Kosten zu sparen. Es gibt auch hier wieder jede Menge Leute, die das schnelle Geld wittern und selbst unqualifiziert sind. Deshalb gibt es zertifizierte Anbieter, deren Scheine auch bundesweit anerkannt werden und der UVV VSG 4.2 der Berufsgenossenschaften entsprechen.
Ebenso gibt es unterschiedliche Ausbildungslehrgänge mit unterschiedlichen Qualifikationen, die man vergleichen und auf seine Bedürfnisse abgleichen sollte.

Modul 1 + 2. – damit dürfen Sie im Forst liegendes Holz sägen, aber keine Bäume fällen.
Modul 1 = Theorie Umgang mit Motorsägen, Gefahren, Sicherheitseinrichtungen etc.,
Modul 2 = Praxis, Arbeiten mit Motorsägen im Forst mit Liegendholz. (Grundkurs A)

Mit diesem Schein können Sie bundesweit anerkannt im Forst Ihre Sägearbeiten an Liegend- und Kronenholz (bereits gefällt) verrichten.

Modul 3 = Fälltechniken und Holzarten. (Aufbaukurs B)

Im Besitz aller 3 Module dürfen sie auch Bäume fällen – allerdings nur die, die Ihr Förster freigegeben hat.
Für Holzarten, deren unterschiedliches Bruchverhalten und die verschiedenen Fälltechniken gibt es beim Modul 3. Dann dürfen Sie Bäume meist mit einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von 25 cm fällen . Für Windbruch und Sturmholz gibt es besondere Lehrgänge und Scheine. Das Gleiche gilt für Gefahrfällungen.

Dieser Kettensägenschein, auch genannt Brennholzführerschein, gibt es somit in zwei Varianten. Dieser Brennholzschein ist aber nicht zu verwechseln mit den Kursen W1 und W2. Diese sind spezielle Kurse und Scheine für Waldbauern und haben mit dem Brennholzführerschein nichts gemeinsam. Die Lehrgänge umfassen einen theoretischen sowie praktischen Ausbildungteil

Die Ausbildung im Hörsaal findet i.d.R. abends statt. Dabei soll das Grundwissen für den sicheren Umgang mit der Motorsäge als Voraussetzung für den praktischen Teil vermittelt werden. Die folgenden Themenbereiche sind wichtige Bestandteile der theoretischen Ausbildung und wurden von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft i.V.m. der Waldarbeitsschule des Landesbetriebes Wald und Holz NRW erarbeitet:

· Einführung in die Unfallverhütungsvorschriften

· Bestandteile der persönlichen Schutzausrüstung

· Bauteile einer Motorsäge

· Umgang, Wartung und Pflege der Motorsäge

· Vorstellung wichtiger Hauungswerkzeuge

· Umgang mit Betriebsstoffen

· Demonstration von Schneidetechniken (je nach Modul erweitert)

· Richtiges Verhalten im Wald

Die praktische Ausbildung wird im Wald und teilweise im Werkstattraum umgesetzt.

Dabei sollen im praktischen Teil die Inhalte der theoretischen Ausbildung vertieft werden. Die Teilnehmer werden im Wald in Kleingruppen von max. 6 Personen von den Ausbildern, meist Forstwirte betreut.

Zum Sägen und Spalten am liegenden Holz geht es in entsprechende Waldbestände. Dort wird der Einsatz der Kleingruppe mit Motorsäge und Hauungswerkzeugen vom Ausbilder geleitet. Zusätzlich gibt es noch praktische Tipps zum Holzspalten, zum Schärfen vor Ort sowie zum ergonomisch günstigen Heben und Tragen.
Auch zum Fällen von Bäumen geht man in den Bestand und probiert die unterschiedlichen Fälltechniken unter Anleitung des Ausbilders aus – jeder Teilnehmer kommt in den „Genuss“ mindestens einen Baum umzulegen.
Ziel ist es dabei die Kursteilnehmer bei der praktischen Arbeit mit der Motorsäge zu unterstützen und das Grundwissen des Vortages zu schulen.

Des weiteren wird vom Ausbilder die Pflege und Wartung der Motorsäge und das Schärfen der Ketten demonstriert. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick zum Aufbau und Funktionsweise der Motorsägenkomponenten und werden mit Besonderheiten vertraut gemacht.

Zum eigenen Schutz sollten die Lehrgänge besucht werden, damit man dann auch im Falle eines Unfalles versichert ist. Dieses gilt nicht nur für Brennholzsammler, sondern ebenso für den Jäger.


Diese Lehrgänge werden u.a. in Nordwalde abgehalten.

Näheres zu erfahren unter :

Fa. Reinhard Berning
Gildestaße 14
48356 Nordwalde
Tel. 0 25 73 / 95 84 – 0
Fax 0 25 73 / 95 84 – 29
info@berning-nordwalde.de