Seit Jahren werben die Staatlichen Veterinäruntersuchungsämter bei den Jägern dafür, dass Fallwild bei denen kostenlos untersucht werden kann. Ich weiß noch von Aufforderungen als ich Hegeringleiter Münster-Mitte war oder bei der Wildbrethygienebeschulung für die Multiplikatoren. Vielen Jägern scheint immer noch nicht bewusst zu sein, dass dieses für sie kostenlos ist und der Allgemeinheit dient.
Krankheiten können so schneller erkannt und drohende Epidemien für Mensch und Tier vor Ausbrechen durch Gegenmaßnahmen verhindert werden. Insofern kommt auch hier der Jägerschaft eine „hoheitliche“ Aufgabe zu.
Wenn ich nun den aktuellen Bericht aus dem Rheinisch-Westfälischen Jäger (10/2010) der Frau Dr. W. Lutz lese, fallen mir Krankheiten auf, die für den Menschen gefährlich sind, aber genauso unsere Hunde angreifen könnten. Ebenso Krankheiten, welche eine Vielzahl von Vögeln befallen hatte, wobei das „Vogelgrippe-Virus“ (H5N1=Geflügelpest) im gesamten Untersuchungszeitraum nicht nachgewiesen werden konnte. Somit hat das Friedr.-Löffler-Institut, Bundesforschungsinst. für Tiergesundheit, auch das Risiko für die Einschleppung und Verbreitung von diesem Virus in Hausgeflügelbestände durch Wildvögel als gering eingestuft.
Aber wir Jäger sollten mit unseren vierbeinigen Jagdgenossen auf der Hut sein, denn der Staupevirus ist bei Waschbär, Dachs und Marder nachgewiesen worden. Im Vorjahr war es auch bei Füchsen bestätigt und dieses kann bekanntermaßen auch unsere Hunde befallen. Insofern kann man nur dringend dazu raten die Vorsorgeimpfungen unbedingt durchführen zu lassen, denn welche Hunde kommen eher als unsere eventuell damit in Verbindung ?
Ebenso sind einige Fälle von Räude bei Füchsen eingesandt worden, welches bekanntermaßen auch Hunde befällt.
Für uns Jäger ist interessant, dass Fälle von Tularämie beim Feldhasen aufgetreten waren – eine Krankheit, welche eine Zoonose ist und vor einigen Jahren in Hessen drei Jägern nach dem Ausnehmen der Hasen das Leben gekostet hat. Ebenso wurden Hasen untersucht, welche an Staphylokokken erkrankt waren und auch dieses kann zu gesundheitlichen Problemen beim Menschen führen. Also Achtung beim Versorgen der Hasenstrecke !
Die Trichonomaden, welche im Jagdjahr 2006 /2007 einige Jäger hinsichtlich der vielen verendeten Tauben erstaunte, spielten im Untersuchungszeitraum ebenfalls wieder eine Rolle bei den Vögeln, wobei der Verdacht besteht, dass der epidemiologische Faktor durch die Singvogelfütterung in Hausgärten eine Hauptrolle spielt.
Man kann also nur weiterhin an alle Jäger appellieren Fallwild auf zu sammeln und ein zu senden, damit Krankheiten beobachtet werden können – achten Sie dabei auf sich, Ihre Familie und Ihren Hund, denn wir sind die ersten die „vor Ort“ sind.
Aktualisiert (Samstag, 15. Dezember 2018 um 13:05 Uhr)
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